Großen Wert legte Maria Montessori auf das Material, das den Kindern zur Verfügung steht. Es besticht durch die Klarheit und Schönheit seiner Formen und Farben. Durch die Ästhetik hat es Anziehungskraft und Aufforderungscharakter. Es ist stets begrenzt, um eine Überschaubarkeit zu wahren. Alle Materialien ermöglichen dem Kind die Selbstkontrolle, so dass es Fehler erkennt und zu Wiederholungen angeregt wird.
Es gibt Materialien für die „Übungen des täglichen Lebens“ ( Verschlussrahmen, Löffel-, Gieß- und Schüttübungen zur Übung von Bewegung und Feinmotorik), Sinnesmaterial (z.B. Rosa Turm ,Braune Treppe, Rote Stangen,, Geräuschdosen, Farbtäfelchen, Tastbretter), Materialien zur Sprachübung (z.B. Sandpapierbuchstaben, Sprachspiele, Bilderbücher), Mathematik (z.B. Sandpapierziffern, Spindeln zum Zählen, Perlenmaterial, Materialien zum Unterscheiden von Mengen im Dezimalsystem, geometrische Figuren) und Material zur kosmischen Erziehung (Auseinandersetzung mit Pflanzen, Tieren, Erde und Weltall).
Die Gesamtheit des Materials, das den Kindern geordnet angeboten wird, ist die so genannte „vorbereitete Umgebung“. Maria Montessori hat beobachtet, dass eine Ordnung des Geistes eine Ordnung der Umgebung voraussetzt. Die Kinder lernen, dass ihnen die Materialien bei Bedarf zur Verfügung stehen, aber auch, sie für andere Kinder nach Benutzung wieder bereitzustellen. Denn die Freiheit des Kindes stößt in den Begegnungen und Auseinandersetzungen innerhalb einer Gemeinschaft bald an die Grenze der Freiheit der anderen, so dass gegenseitige Rücksicht geübt werden muss: „Freiheit bedeutet nicht, zu tun, was man will, sondern Meister seiner selbst zu sein“.